Santa Maria 2003

Urlauber, die nicht mit der TACV auf die benachbarten Inseln weiterfliegen wollen, bleiben vorwiegend in Santa Maria, dem touristischen Mittelpunkt der Insel im Südwesten.

Der 15-minütige Transfer mit Taxi, Aluguer oder natürlich den Sammelbussen der Reiseunternehmen erfolgt vom Flughafen in Espargos über eine 4-spurige im November 2003 fertiggestellte Autobahn.

Santa Maria ist im 19. Jahrhundert gegründet worden, um hauptsächlich die Arbeiter des damals florierenden Salzexports aufzunehmen. Nachdem aber der Hauptabnehmer Brasilien seine inländische Salzproduktion schützte, indem es 1887 auf importiertes Salz einen erhöhten Zoll erhob, verfiel der Ort der Bedeutungslosigkeit. Viele Einwohner zog es auf die benachbarten Inseln. Einen erneuten Aufschwung erlebte Santa Maria erst ab 1960.

Zu diesem Zeitpunkt nutzte besonders Südafrika die Insel für Zwischenlandungen in Richtung Europa. Wegen der Arpartheid hatten die afrikanischen Staaten (bis auf Kap Verde) einen Überflug oder Zwischenstop verboten. Das ehemalige Hotel Aeroflot im Charme der späten Achtziger gebaut zeugt von einer Nutzung des Flughafens durch die damalige Sowjetunion für deren Kontinentalflüge Richtung Südamerika.

Nach und nach erschliessen immer mehr Reiseunternehmen mit grossen Hotels und All-inclusive-Angeboten den Strand von Santa Maria für Pauschaltouristen, die nur Wert auf Wasser- und Faulenzaktivitäten legen und kaum Interesse für Land und Leute haben. Damit entgeht Ihnen eine besondere Erfahrung....

Santa Maria lässt sich am besten in den Vormittags- und Abendstunden erkunden. Die drückende Mittagshitze, ohne die vom Strand bekannte Windunterstützung lässt kaum Aktivitäten zu. Am Abend kann man dann den Ort und die verschiedensten Restaurants erkunden. In den kleinen "Boutiquen" und Souvenirshops kann man bis in die späten Abendstunden stöbern.

Typisch kapverdische Souvenirs findet man im "Centro de Artesanto". Am häufigsten trifft man jedoch auf westafrikanische Souvenirhändler, die für den Tourismus produzierte Massenwaren wie afrikanische Schnitzereien, Modeschmuck, Tücher etc. anbieten. Am auffälligsten und auch ein wenig zudringlich sind die "Kettenverkäufer", die überall im Ort und am Strand zu finden sind.

Santa Maria bietet eine Vielzahl von verschiedenen Bars und Restaurants. Angefangen vom einfachen kleinen mit einheimischer Küche bis hin zum vornehmen mit weißen Tischdecken und Kellnern im Anzug.

In der Hauptsache gibt es natürlich Fisch und Meeresfrüchte. Auf jeden Fall sollte man im Américo's den Langustentopf probieren (ziemlich teuer, aber reichlich und superlecker) und Cachupa Rica (sehr sättigend!).

Wenn man, so wie wir nach einigen Tagen mal was anderes essen möchte, kann man in der Pasteleria Relax eine Pizza essen oder im Hotel Odjo d'' Aqua tolle Spaghetti mit Pilzen. Nach unseren Erfahrungen sollte man sich von dem kleinen asiatischen Restaurant fernhalten (einem von uns ging es danach gar nicht gut).

Ein weiterer Tipp von uns ist das "Fischermann" am Ortsausgang Richtung Espargos (in der Nähe der Bank). hier bekommt man vom Betreiber selbstgefangenen Fisch, der etwas günstiger ist als in den anderen Lokalen und einmal in der Woche Kartoffelsalat. Der Fisch wird hier ohne die landestypischen Gewürze zubereitet.

In den kleinen Minimercados können neben den üblichen Nahrungsmitteln portugiesischer Herkunft (Getränke, Süssigkeiten u.a.) auch der kapverdische Wein (rot/rose/weiss) von der der Insel Fogo gekauft werden. Der ist mit ca. 7 € auf jeden Fall günstiger als in den Restaurants. Aber Vorsicht: mit ungefähr 15% Alkoholgehalt ist dieses Getränk mit Bedacht zu geniessen.

Das gleiche gilt für den Aguardente oder Grogue, der auf den Kapverden hergestellte Zuckerrohrschnaps. Wie der Cachaca in Brasilien dient er hier als Grundlage für den Caipirinha. Er ist aber wesentlich geschmackvoller, insbesondere der milde goldfarbene "Velha", der besonders pur genossen wird.