Pico Pequeno 2006

Um 8:00 Uhr starteten wir mit Ze auf den Pico Pequeno, dem Schauplatz des letzten Ausbruches vom 2. April 1995 (Quelle), der bis zum 26. Mai 1995 andauerte.

Im Vergleich zum Vortag war es eine leichte Wanderung mit 300 Höhenmetern. Diese Tour dauert insgesamt zwei Stunden und kann auch ohne Führer relativ leicht bewältigt werden. Besonders wenn für An- und Abstieg der Weg an der nördlichen Flanke des Pequeno begangen wird. Es ist sinnvoll, den Weg am Morgen anzugehen.

Neben der moderaten Sonnenstrahlung ist das Fortkommen auf der noch feuchten Asche besser, besonders auf den letzten Metern des Anstieges. Hier führt der Weg ausschließlich durch Lapilifelder. Anstrengender wäre es, von der Straße aus westlich den Pequeno hochzuwandern, der Weg führt entlang des Ausbruchkraters hinauf, bestimmt aber eine interessante Tour mit guten Fotomotiven.

Wir haben uns vorgenommen, von dort aus dem Pequeno im nächsten Jahr einen weiteren Besuch abzustatten. Von Portela aus wandten wir uns auf direktem Weg südwestlich dem Pequeno zu und überquerten die Straße durch die Caldeira. Uns begegneten Pflanzungen mit Weinstöcken, Granatäpfeln und Rizinus, die einzeln in Mulden der Lapili angelegt waren.

Während des Anstieges nahm Ze noch einige trockene Äste mit. Wir wussten zuerst nicht, was er damit wollte. Während des eigentlichen Anstieges auf den letzten hundert Metern rochen wir Schwefel. Dieser Geruch war stärker als während des Aufstieges zum Pico. Der Wind sorgte aber dafür, daß dieser nicht zu intensiv wahrgenommen wurde.

Als wir das Plateau erreicht hatten, zeigte das GPS eine Höhe von 2002m an. Wir machten eine Pause am Fuß des Pico, an dem sich ein großer Krater gebildet hatte. Dann gingen wir westlich in Richtung des eigentlichen Ausbruchkraters und Ze bewies uns, welche Aktivität der Pequeno noch hat. Er legte die unterwegs gesammelten Äste in eine unscheinbare Mulde, die eine Tiefe von ungefähr 50cm hatte.
Nach wenigen Sekunden fingen die Äste Feuer... Hier hatten wir einen sehr guten Überblick in Richtung Caldeira und sahen die Lavaströme von den Ausbrüchen 1951 und 1995. Diese waren sehr gut am Farbton zu unterscheiden.
Wir konnten dem Ausbruchkrater, einen Einriss in westlicher Richtung, recht nahe kommen. Uns bot sich ein Farbenspiel, das an Edelsteinen vor einer roten Kulisse erinnerte, dies vor dem Hintergrund der Bordeira.Nachdem wir uns mit kleinen Erinnerungen in Form von Schwefelsteinchen eingedeckt hatten, traten wir den Rückweg auf der bekannten Aufstiegsstrecke an.