Praia de Santa Monica

Die Praia de Santa Monica im Süden gehört zu den schönsten Stränden von Boavista. Wegen des letzten Teilstückes des Weges dorthin, welches durch eine Geröllwüste führt, ist unbedingt der Einsatz eines Offroad-Fahrzeuges anzuraten.

Wenn es vorher geregnet hat, sollte die Fahrt bis unmittelbar zum Strand nicht durchgeführt werden, weil man sonst im aufgeweichten Boden stecken bleiben könnte. Wir sprechen aus eigener Erfahrung. Im Zweifelsfall sollte man sich einer Tour per Aluguer anschliessen, die z.B. von Sal Rei aus startet.

Von Sal Rei aus fuhren wir in Richtung Rabil und folgten dann der Beschilderung in Richtung St. Monica. Wir passierten durch die Steinwüste fahrend links den St. Antonio und erreichten Povacao Velha. Dieser kleine Ort befindet sich in einem Einschnitt zwischen dem Rocha Estancia und dem Rocha Gambeza, wir folgten der Strasse und bogen am Ende links ab.

Nach wenigen Metern bogen wir am Wegweiser scharf rechts ab und passierten die kleine Kapelle, die sich links auf einer Anhöhe befindet. Die gut zu befahrene Strasse verwandelte sich nun in eine Geröllpiste, die aber dennoch bis auf wenige Ausnahmen recht gut befahren werden konnte. In der Ferne konnten wir schon den weissen Strand von der Praia aufblitzen sehen. Kurz vor Erreichen des Zieles begegneten wir einem mit Touristen besetzten Aluguer. Ein freundlicher Austausch von Hupsignalen.

Wir fuhren durch einen kleinen Hain, der Strand war nur noch einige hundert Meter entfernt. In diesem Moment sollte man sich entscheiden, den Wagen stehen zu lassen und den Weg zu Fuß fortzusetzen oder weiterzufahren. In 2004 entschieden wir uns für die zweite Alternative und es ging gut. Ein Jahr später hatte es Tage vorher ein wenig geregnet. Der Niederschlag hatte aber ausgereicht, den Boden aufzuweichen und an bestimmten Stellen unpassierbar zu machen. Der Wagen blieb trotz Allradantrieb kurz vor dem Ziel stecken.

Nach wilden Verwünschungen unsere eigene Dummheit betreffend -die Warnungen in der Autovermietung hatten wir ignoriert- und mehreren erfolglosen Versuchen, den Wagen mit Motorkraft zu befreien, legten wir eine schöpferische Pause ein. Unsere Füsse waren wegen des lehmigen Schlammes um das Doppelte angewachsen.

Wir behalfen uns dann, indem wir dort wachsende Pflanzen einsammelten und unter die Reifen stopften. Zusätzlich füllten wir die entstandenen Löcher mit trockenem Sand auf. Geholfen hat auch, dass unter dem Lehm eine relativ trockene Sandschicht sichtbar wurde, auf der die Reifen greifen konnten. Nach ca. 1 Stunde konnten wir den Wagen zurücksetzen und auf trockenem Boden abstellen.

Von diesem Ereignis existieren keine Fotos, schade im Nachhinein. Der Anblick des Strandes entschädigte uns dann um so mehr. Wir waren die einzigen Besucher. Der Anblick ist sehr schwer zu beschreiben, einfach atemberaubend. Feiner weisser Sand, von Krabbenlöchern durchsetzt, und türkisfarbenes Wasser in allen möglichen Schattierungen.

Wenn man stehen bleibt und abwartet, offenbart das ablaufende Wasser kleine graufarbene Krabben, die sich hektisch zur Seite bewegen und dann unvermittelt stehen bleiben, bis zur nächsten Welle. Nach zwei Stunden (es hätte auch länger dauern können) setzten wir unsere Fahrt in Richtung Varandinha fort.

Besonders wichtig: Sonnenschutz. Wegen des recht frischen Windes unterschätzt man das Risiko eines Sonnenbrandes sehr schnell.

Galerie